Reddit verklagt Anthropic wegen angeblichem Datenklau

Good Morning from San Francisco,
Reddit verklagt Anthropic. Der Vorwurf: Datenklau. Über 100.000 Mal soll Claude's Macher seit Juli Nutzerinhalte abgegriffen haben. Ohne zu fragen. Ohne zu zahlen.
Ausgerechnet Anthropic. Die Firma wirbt als ethischer KI-Anbieter. Reddit nennt sie spöttisch "weißer Ritter der Branche". Dann fügt die Klage hinzu: "Alles andere als das."
Google und OpenAI zahlen je 60 Millionen Dollar jährlich für Reddit-Zugang. Anthropic lehnte bislang wohl Verhandlungen ab.
Chatbot Claude gibt das sogar zu. Er bestätigt Training mit "mindestens einigen Reddit-Daten". Auch gelöschte Posts könnten darunter sein.
Reddit will Schadenersatz. Der Fall reiht sich in eine Klagewelle ein. KI-Firmen stehen zunehmend unter Beschuss.
Stay curious,
Marcus Schuler
Reddit verklagt Anthropic wegen unerlaubter Datennutzung

Reddit zieht gegen Anthropic vor Gericht. Der Vorwurf: Die Firma hinter dem Claude-Chatbot hat seit Juli 2024 über 100.000 Mal Nutzerinhalte abgegriffen. Ohne Erlaubnis. Ohne Bezahlung.
Die Ironie ist bemerkenswert. Anthropic vermarktet sich als ethischer KI-Anbieter. Als "weißer Ritter der Branche", wie Reddit spöttisch anmerkt. Dann fügt die Klageschrift hinzu: "Alles andere als das."
Reddit hat bereits lukrative Deals mit Google und OpenAI abgeschlossen. Beide zahlen rund 60 Millionen Dollar jährlich für Zugang zu den Diskussionen. Anthropic verweigerte ähnliche Verhandlungen. Stattdessen bediente sich das Unternehmen aus San Francisco einfach selbst.
Die 20-jährige Sammlung menschlicher Gespräche macht Reddit wertvoll für KI-Training. Über 100.000 Communities diskutieren praktisch jedes Thema. Diese authentischen Dialoge helfen Chatbots, natürlicher zu klingen.
Claude gibt das Datentraining sogar zu. Auf Nachfrage bestätigt der Bot, mit "mindestens einigen Reddit-Daten" trainiert worden zu sein. Er kann nicht ausschließen, dass gelöschte Posts darunter waren.

Reddit fordert Schadenersatz und will Anthropic stoppen. Die Klage wirft Fragen zum Nutzerschutz auf. Anthropic weigerte sich, grundlegende Zusagen zu machen. Etwa gelöschte Posts aus den Trainingsdaten zu entfernen.
Der Fall reiht sich in eine Klagewelle gegen KI-Firmen ein. Autoren, Verlage und Medienunternehmen kämpfen um Kompensation. Die Rechtslage bleibt ungeklärt. Gerichte müssen noch entscheiden, ob KI-Training unter Fair Use fällt.
Anthropic sammelte kürzlich Geld bei einer Bewertung von 61,5 Milliarden Dollar. Das Unternehmen meldet drei Milliarden Dollar Jahresumsatz. Die neuen Claude-Modelle erhielten positive Kritiken.
Warum das wichtig ist:
• Dieses Verfahren könnte den Rechtsstandard setzen und KI-Firmen Milliarden an Lizenzgebühren kosten.
• Nutzer erfahren, ob sie Kontrolle über gelöschte Posts behalten oder ob diese weiter KI-Systeme trainieren.
Read on, my dear:
KI Photo des Tages

Prompt:
A high-action, ultra-photorealistic image of a super cute and extremely happy sheep mid-leap, full of energy, captured with dramatic motion blur and perfect cinematic timing. The sheep wears a pink-striped party hat and holds a colorful party horn in its mouth. Its fluffy wool bounces in motion, with expressive, joyful eyes. Positioned in the lower center of the frame, all four legs are off the ground mid-jump. The setting is a lush green meadow surrounded by majestic mountains, under a golden hour sky glowing with warm, dynamic light. In the far background, a man in traditional Middle Eastern or Kurdish attire runs playfully after the sheep, slightly blurred to enhance depth and action. A rustic wooden fence cuts across the left side of the image, while birds soar across the upper sky. Dust particles, motion lines, and lens flares add a sense of speed and vitality. Shot with a shallow depth of field, soft shadows, and natural golden light. Perfectly balanced composition, editorial-style, high-speed camera simulation, cinematic beauty, joyful mood
Apple verliert erneut im Streit um App Store-Regeln

Apple scheitert mit seinem Versuch, eine richterliche Anordnung zur Öffnung des App Stores auszusetzen. Das Bundesberufungsgericht in San Francisco lehnte Apples Antrag am Mittwoch ab. Die Richter blieben "nicht überzeugt", dass eine Aussetzung nötig sei.
Apple kassiert damit den nächsten Rückschlag gegen Epic Games. Im April erklärte Richterin Yvonne Gonzalez Rogers Apple für schuldig. Das Unternehmen hatte eine frühere Verfügung missachtet. Jetzt muss Apple Entwicklern erlauben, Nutzer direkt zu externen Zahlungsseiten zu schicken. Ohne dass Apple kassiert.
Apple argumentierte vor Gericht, die Anordnung verursache "schweren irreparablen Schaden" und zwinge das Unternehmen, kostenlosen Zugang zu seinen Diensten zu gewähren. Das Berufungsgericht sah das anders. Es prüfte vier Faktoren: Apples Erfolgschancen in der Berufung, mögliche irreparable Schäden, Auswirkungen auf andere Parteien und das öffentliche Interesse.
Die Ablehnung lässt Apples Chancen in der Hauptsache schlecht aussehen. Bereits jetzt nutzen große Apps wie Spotify und Kindle die neue Regelung. Sie bieten ihren Nutzern Links zu Web-Käufen an, die Apples bis zu 30-prozentige Provision umgehen.
Epic-Chef Tim Sweeney feierte die Entscheidung auf X als Ende des "langen nationalen Albtraums der Apple-Steuer". Auch Fortnite ist in den App Store zurückgekehrt - mit der Wahlmöglichkeit zwischen Apples Zahlungssystem und Epics eigenem. Aktuell nutzen 60 Prozent der Fortnite-Spieler noch Apples System, 40 Prozent wählen Epic.
Apple hatte versucht, die ursprüngliche Anordnung von 2021 zu umgehen. Das Unternehmen führte eine neue 27-prozentige Gebühr für externe Käufe ein und beschränkte, wo Entwickler Links platzieren dürfen. Richterin Gonzalez Rogers durchschaute das Manöver. Sie befand, Apple habe "vorsätzlich" gegen ihre Verfügung verstoßen und verwies das Unternehmen wegen möglicher strafrechtlicher Missachtung an Bundesstaatsanwälte.
Warum das wichtig ist:
- Apple verliert die Kontrolle über einen milliardenschweren Umsatzstrom - und das Monopol über App Store-Zahlungen bröckelt schneller als erwartet.
- Entwickler bekommen echte Alternativen, während Apple seine Argumentation vor höchsten Gerichten bereits verloren hat.
Read on, my dear:
🛠️ KI-Werkzeugkasten
Supernormal ist ein KI-Meeting-Assistent, der deinen Anrufen beitritt und automatisch Notizen macht sowie Aufgaben verfolgt.

So funktioniert es
1. Lade Norma zu deinem Meeting ein
Installiere die Chrome-Erweiterung oder plane Norma über das Dashboard. Sie nimmt an Google Meet, Zoom oder Microsoft Teams Anrufen teil.
2. Lass Norma zuhören
Während deines Meetings nimmt Norma Audio auf und erstellt Live-Transkripte. Sie bleibt still, außer du stellst Fragen.
3. Erhalte automatisch erstellte Notizen
Nach dem Anruf erstellt Norma organisierte Notizen mit Zusammenfassungen, Aufgaben und wichtigen Entscheidungen. Keine manuellen Notizen mehr nötig.
Hauptfunktionen
- Intelligente Notizen: Automatisch erstellte Zusammenfassungen mit Aufgaben, die bestimmten Personen zugewiesen werden
- Live-Fragen: Stelle Norma während Meetings Fragen für sofortige Antworten
- Plattformübergreifend: Funktioniert mit allen großen Video-Plattformen
- 60+ Sprachen: Unterstützt internationale Teams
- Sicherheit: SOC 2 zertifiziert mit Verschlüsselung auf Unternehmensebene
KI & Tech News
OpenAI macht ChatGPT zum Allzweck-Assistenten
ChatGPT erweitert seine Business-Funktionen um Cloud-Integrationen für Google Drive, Dropbox und Co. sowie Meeting-Aufzeichnungen mit automatischen Notizen. Das Unternehmen baut seine Position im Unternehmensbereich aus – drei Millionen Firmen nutzen bereits die kostenpflichtigen Versionen.
Richterin zwingt ChatGPT zur totalen Überwachung
OpenAI wehrt sich gegen einen Gerichtsbeschluss, der das Unternehmen zwingt, alle ChatGPT-Unterhaltungen zu speichern – auch gelöschte Chats und private Gespräche. Hunderte Millionen Nutzer verlieren dadurch ihre Privatsphäre, weil Zeitungsverlage vermuten, dass Menschen ChatGPT nutzen, um Paywalls zu umgehen.
Claude schlägt ChatGPT im Lese-Test
Die Washington Post testete fünf KI-Chatbots beim Lesen von Romanen, Verträgen und Forschungspapieren – Claude gewann knapp vor ChatGPT mit 70 Prozent. Alle anderen Bots landeten unter 50 Prozent und erfanden teilweise Fakten, die gar nicht in den Texten standen.
Apple und Alibaba warten auf Chinas Segen
Apples KI-Dienste für China bleiben in der Warteschleife, weil Pekings Regulierungsbehörde die Partnerschaft mit Alibaba nicht genehmigt. Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China verzögern den Start – während Apple Marktanteile an chinesische Konkurrenten wie Huawei verliert.
Amazon baut KI-Agenten für Roboter
Amazon gründet eine neue Agentic-AI-Gruppe in seinem geheimen Forschungslabor Lab126, das bereits Kindle und Echo entwickelte. Die KI-Agenten sollen Lagerroboter in flexible Assistenten verwandeln, die natürliche Sprache verstehen und komplexe Aufgaben eigenständig erledigen.
Mistral startet eigenen Code-Editor
Mistral bringt seinen eigenen KI-Code-Editor namens Mistral Code heraus und fordert damit GitHub Copilot und Cursor heraus. Das Tool kombiniert mehrere hauseigene KI-Modelle für Autocomplete, Code-Suche und Chat-Hilfe – Kunden wie die französische Bahn SNCF nutzen es bereits produktiv.
Google-Chef glaubt an selbstlose KI-Zukunft
Google DeepMinds Chef Demis Hassabis denkt, dass künstliche Intelligenz Menschen weniger egoistisch macht. Seine Theorie: AGI schafft so viel Überfluss, dass Ressourcenkämpfe verschwinden – etwa durch kostenlose Energie aus KI-entwickelter Kernfusion, die Wasserknappheit durch billige Entsalzung löst.
TikTok-Konkurrent verdoppelt fast seinen Wert
Die chinesische Social-Media-App Xiaohongshu erreicht eine Bewertung von 26 Milliarden Dollar – ein Sprung von 20 Milliarden binnen weniger Monate. Der TikTok-Rivaler profitiert vom US-Verbot der Konkurrenz und plant noch 2025 den Börsengang.
🚀 KI Profile: Die Unternehmen von Morgen
PostHog: Der Analytics-Igel greift an
Zwei frustrierte Entwickler aus London bauten, was sie nirgends fanden: Analytics-Software, die ihre Daten nicht klaut. PostHog versorgt heute über 100.000 Firmen mit einer Open-Source-Plattform, die Mixpanel teuer und Amplitude verschlossen aussehen lässt. 🦔
1. Die Gründer
- James Hawkins (Ex-Fintech VP) und Tim Glaser (niederländischer Entwickler)
- Gegründet: Januar 2020 in London, heute 65 Mitarbeiter weltweit
- Entstanden aus Frust: Warum User-Daten an fremde Server schicken?
- Remote-first seit Tag 1, Hauptsitz offiziell San Francisco
2. Das Produkt
- Kernkompetenz: All-in-One Analytics ohne Vendor Lock-in
- Stärken: Open Source, selbst hostbar, automatische Event-Erfassung
- Features: Product Analytics + Feature Flags + Session Replay + A/B Tests + User Surveys
- Ersetzt fünf Tools auf einen Schlag - wie ein Schweizer Messer für Product Teams
3. Die Konkurrenz
- Hauptgegner: Mixpanel (Pionier), Amplitude (4 Mrd. $ Bewertung), Heap
- Durchbruch: Bottom-up über Developer Communities, über 50% der YC W24-Startups nutzen PostHog
- Preiskampf gewonnen: 80% günstiger als etablierte Anbieter 💰
4. Die Finanzierung
- Investoren: Y Combinator, Google Ventures, GitHub-CTO Jason Warner
- Summe: ~27 Mio. $ (Seed bis Series B)
- Bewertung: Nicht öffentlich, wächst aber im Schatten von Amplitudes Milliarden
5. Zukunft ⭐⭐⭐⭐ Revenue versechsfacht 2022, vervierfacht 2023 bei kaum wachsendem Team. PostHog strebt Profitabilität statt Burn-Rate an. Das nächste Einhorn tarnt sich als stacheliger Underdog, der gerade dabei ist, die Analytics-Riesen zu überholen.