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Apple stolpert, USA triumphiert: Die neue KI-Weltordnung

Apple stolpert, USA triumphiert: Die neue KI-Weltordnung

Guten Morgen aus San Francisco, 🌉

Apple steckt in der KI-Krise. Der iPhone-Gigant verschlief den KI-Boom – jetzt rächt sich das. Interne Kämpfe und veraltete Strukturen lähmen das
Unternehmen. Die eigene KI liegt 25 Prozent hinter ChatGPT. 🍎

Der neue KI-Chef Mike Rockwell muss Siri komplett neu aufbauen. Ein heikler Job: In der EU droht Zwangsöffnung für andere Assistenten. Verliert Apple seine Vormachtstellung? 🎯

Parallel sichern sich die USA die KI-Vorherrschaft am Golf. Zwei Mega-Deals bringen Billionen für Rechenzentren und begehrte Nvidia-Chips. Europa diskutiert noch über Regeln – und verliert den Anschluss. 🚀

Stay curious,

Marcus Schuler 🖋️


Apples KI-Debakel: Vom Vorreiter zum Nachzügler

Apple steckt in der größten Produktkrise seit Jahren. Der iPhone-Hersteller hat den KI-Trend verschlafen – und kämpft nun mit den Folgen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Interne Machtkämpfe und eine veraltete Firmenkultur bremsen den Tech-Giganten aus.

Die Probleme begannen früh. Craig Federighi, Apples Software-Chef, blockierte jahrelang größere KI-Investitionen, schreibt Apple-Kenner Mark Gurman bei Bloomberg. Federighi sah künstliche Intelligenz nicht als Kernkompetenz für mobile Geräte. Stattdessen konzentrierte er sich auf jährliche Updates für iPhone, Mac und iPad.

2018 holte Apple John Giannandrea von Google. Der KI-Experte sollte Apple in die Zukunft führen. Doch er scheiterte am System Apple. Seine Forderung nach mehr Budget für KI-Tests und Datenanalyse verhallte. Die typische Apple-Formel – ein perfektes Produkt von Anfang bis Ende planen – funktionierte bei KI nicht.

Der Schock kam mit ChatGPT. Ende 2022 zeigte OpenAI, was moderne KI kann. Apple hatte nichts Vergleichbares. "Apple Intelligence war nicht mal eine Idee vor ChatGPT", gesteht ein leitender Manager. Selbst die hastig angekündigten neuen Siri-Funktionen funktionierten nicht wie versprochen.

Die Gründe für das Versagen sind vielfältig. Apple fehlen wichtige Grafikprozessoren (GPUs) fürs KI-Training. Der strenge Datenschutz erschwert das Trainieren der Modelle. Und die zerstrittene Führung kann sich nicht auf eine Strategie einigen.

Die Folgen sind ernst. In Tests liegt Apples KI-Chatbot 25 Prozent hinter ChatGPT. Versprochene Funktionen kommen mit monatelanger Verspätung. Kunden verklagen Apple wegen irreführender Werbung für KI-Features.

Jetzt steuert Apple um. KI-Chef Giannandrea verlor die Kontrolle über Produktentwicklung und Siri. Mike Rockwell, der Entwickler der Vision Pro, übernahm. Er will Siri komplett neu aufbauen – mit einer einheitlichen KI-Architektur statt des problematischen Hybrid-Systems.

Auch sonst ändert sich die Strategie. Apple trennt die Marke "Intelligence" von Siri. Das Unternehmen kündigt neue Funktionen erst kurz vor der Veröffentlichung an. Und es öffnet sich für Partnerschaften mit KI-Firmen wie OpenAI und Anthropic.

In der EU droht weiterer Gegenwind: Apple muss sein System für andere Sprachassistenten öffnen. Wenn die eigene KI nicht schnell besser wird, könnten viele Nutzer zu Alternativen wechseln.

Warum das wichtig ist:

  • Apple riskiert seine Marktführerschaft: Wenn KI das neue Betriebssystem wird, könnte das iPhone so irrelevant werden wie einst das Nokia-Handy
  • Die Krise zeigt die Grenzen des Apple-Systems: Perfektionismus und totale Kontrolle funktionieren nicht bei KI – hier zählen Tempo und Experimentierfreude

Read on, my dear:


KI Photo des Tages

Credit: midjourney
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Der große KI-Coup: USA gewinnt Wettlauf am Golf

Die USA haben sich mit einem geschickten Schachzug die führende Position in der künstlichen Intelligenz gesichert. In zwei parallel geschlossenen Verträgen mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten fließen jetzt Billionen in die KI-Infrastruktur.

Der Deal mit den Emiraten bringt heiß begehrte Nvidia-Chips. Das staatliche KI-Unternehmen G42 erhält jährlich 500.000 Hochleistungsprozessoren. Den Großteil davon bekommen amerikanische Firmen. Zusätzlich entsteht ein gewaltiger Rechenzentrum-Campus mit 5 Gigawatt Leistung.

Saudi-Arabien packt noch mehr auf den Tisch: Ein 600-Milliarden-Dollar-Paket lockt Tech-Giganten wie Oracle und Google ins Land. Das neue KI-Unternehmen HUMAIN bestellt gleich Systeme für eine Milliarde Dollar bei AMD und Nvidia.

Die Deals lösen gleich mehrere Probleme der US-Technikindustrie: Die Stromknappheit für Rechenzentren entspannt sich. Frisches Kapital fließt in die Infrastruktur. Und China bleibt außen vor – dessen Tech-Champion Huawei kann bisher keine Chips exportieren.

Kritiker warnen vor Sicherheitsrisiken. Die wertvollen Chips könnten in falsche Hände geraten. Auch der Schutz sensibler KI-Modelle bereitet Sorgen. Die USA setzen auf strenge Kontrollen: Physische Inspektionen sollen sicherstellen, dass die Hardware dort bleibt, wo sie sein soll.

Warum das wichtig ist:

  • Die USA haben sich geschickt Zugang zu zwei entscheidenden Ressourcen gesichert: Dem Kapital der Golfstaaten und ihrer günstigen Energie. Das verschafft Amerika einen kaum einholbaren Vorsprung im KI-Wettlauf.
  • Während Europa noch über KI-Regeln diskutiert, bauen die USA ihre Position mit handfesten Deals aus. Der alte Kontinent droht den Anschluss zu verlieren

KI & Tech News

KI-Start-up will Körperzellen auf Bestellung züchten

Das Start-up Somite AI sammelt 47 Millionen Dollar ein, um die Herstellung menschlicher Zellen neu zu erfinden. Die Firma nutzt KI, um aus Stammzellen gezielt bestimmte Zelltypen zu entwickeln - ein Durchbruch für die Behandlung von Krankheiten wie Diabetes oder Muskelschwund.

Trotz Indien-Plan: Apple kann China nicht verlassen

Der Tech-Konzern Apple hängt tief in der China-Falle. Zwar lässt der iPhone-Hersteller jetzt auch in Indien produzieren. Doch die wichtigsten Teile kommen weiter aus China. Selbst ein in Indien montiertes iPhone steckt voller chinesischer Komponenten.

Nvidia sucht neue Kunden jenseits von Big Tech

Nvidia will sich von Amazon, Microsoft und Google unabhängiger machen. Der KI-Chip-Hersteller schließt Milliarden-Deals mit Saudi-Arabien und den Emiraten. Auch kleine Cloud-Anbieter wie CoreWeave bekommen bevorzugten Zugang zu den begehrten Chips - denn die Tech-Konzerne entwickeln längst eigene KI-Prozessoren.

GitHub baut KI-Helfer zum echten Programmierer aus

GitHub rüstet seinen KI-Assistenten Copilot auf. Die Software soll nicht mehr nur Code-Vorschläge machen, sondern eigenständig programmieren. Der Plan: Die KI arbeitet wie ein Kollege im Team, übernimmt Aufgaben und schreibt Code. Aber ein erfahrener Entwickler muss das Ergebnis prüfen.

KI-Bewerbungsgespräche nerven Jobsuchende

Immer mehr Firmen lassen Bewerber von KI-Bots interviewen. Die Gespräche sind oft peinlich, die Software stottert und hängt sich auf. Ein 40-jähriger Videograf aus New York musste mit "Robyn" sprechen - einer Computerstimme, die nach jedem Satz "fantastisch" rief. Zwei Wochen später kam die Absage.

Eltern testen smarte Kinder-Handys ohne Social Media

Neue Handys sollen Kinder vor den Gefahren sozialer Medien bewahren. Die Geräte blockieren TikTok und Co, scannen Chats nach Schimpfwörtern und melden verdächtige Inhalte an die Eltern. Ein Trend aus reichen US-Vororten - denn die smarten Kindersitter kosten oft mehr als ein normales Smartphone.

Optimal Dynamics plant bessere Routen für Lkw-Flotten

Der Industriekonzern Koch setzt mit einer 40-Millionen-Dollar-Investition voll auf künstliche Intelligenz in der Logistik. Das New Yorker Start-up Optimal Dynamics verspricht mit seiner KI-Software, den wöchentlichen Umsatz pro Lkw um bis zu 24 Prozent zu steigern.


🚀 KI Profile: Die Unternehmen von Morgen

Transluce: Entschlüssler der KI-Blackboxen

Transluce ist ein gemeinnütziges Forschungslabor, das komplexe KI-Systeme durchleuchtet und transparent macht. 2024 gegründet von Akademikern mit einer Mission: Licht in die undurchsichtigen Prozesse moderner künstlicher Intelligenz zu bringen.

Die Gründer

  • Jacob Steinhardt (Berkeley-Professor) und Sarah Schwettmann (MIT-Forscherin) starteten Transluce im Oktober 2024 in San Francisco
  • 501(c)(3) Non-Profit-Organisation mit kleinem, hochqualifiziertem Team
  • Motivation: Auch Experten können das Verhalten komplexer KI nicht zuverlässig vorhersagen
  • Wissenschaftlicher Beirat mit Yoshua Bengio (Turing-Preisträger) und Percy Liang (Stanford)

Das Produkt

  • Open-Source-Tools zur Analyse und Interpretation von KI-Systemen:
    • Monitor: Echtzeit-Einblick in die "Denkprozesse" von Sprachmodellen
    • Automatic Neuron Explainer: Übersetzt Neuronenaktivität in verständliche Sprache
    • Docent: Analysiert und korrigiert Verhalten von KI-Agenten
    • Behavior Elicitation Agents: KI-Systeme, die andere KI-Systeme auf Schwachstellen testen
  • Veröffentlicht technische Berichte zur Bewertung führender KI-Modelle

Die Konkurrenz

  • Redwood Research: Ähnliche Mission, aber größer und besser finanziert
  • Alignment Research Center (ARC): Kleiner, fokussiert auf konzeptionelle Forschung
  • Conjecture: Gewinnorientiertes Startup mit ähnlichen Zielen
  • Interne Sicherheitsteams großer KI-Unternehmen (OpenAI, Anthropic) mit mehr Ressourcen

Die Finanzierung

  • Finanziert durch Spenden und Stiftungsgelder statt Risikokapital
  • Unterstützer: Schmidt Sciences, Halcyon Futures und einzelne Spender wie John Schulman
  • Genaue Budgetzahlen nicht öffentlich, aber vermutlich mehrstufiger Millionenbetrag
  • Non-Profit-Status ermöglicht freie Zusammenarbeit ohne Profitdruck

Zukunft ⭐⭐⭐⭐

Transluce trifft auf wachsende Nachfrage nach KI-Transparenz und unabhängigen Prüfungen. 💡 Die kleine Größe verbirgt ein einflussreiches Netzwerk und technische Schlagkraft. Herausforderungen bleiben: Talente gewinnen, mit rasanter KI-Entwicklung Schritt halten und nachhaltige Finanzierung sichern. Als Pionier im entstehenden Sektor der KI-Überwachung könnte Transluce Standards setzen, wenn Regulierungsbehörden externe Prüfungen einfordern.